Das Zeitalter der absolutistischen Herrschaft: Ludwig XIV. und sein Schloss Versailles – Vorbild und Dreh- und Angelpunkt des höfischen Lebens in Europa. Der Glanz seiner Herrschaft schien auch ein Stück weit nach Nordhessen, denn die Errichtung von Schlössern und Parks nach französischem Vorbild war eine der wichtigsten Unternehmungen der Herrscher des 18. Jahrhunderts. So errichtete auch Wilhelm VIII. nahe der Stadt Calden sein Lustschluss zwischen 1743 und 1761, mit zugehörigem Barockpark und Wasserspielen, wobei beides nie endgültig fertiggestellt wurde.
Um das Leben in so einem Schloss nachvollziehen, die Bedeutung der Architektur und Kunst zu verstehen, besuchte die G7b am Dienstag, den 23. September das Lustschloss, ein Maison de plaisance und besichtigte es im Rahmen einer Führung durch Museumspädagoginnen der Hessen Kassel Heritage.
Dabei wurde im Besonderen auf die Bedeutung der Kunst und Architektur des Rokokos eingegangen sowie auf die Bedeutung auch im Sinne der absolutistischen Herrschaft. Denn das Schloss und die Parks waren immer auch Sinnbild des Herrschaftanspruchs, welcher alles durchdringen sollte, selbst die Natur, welche durch die Neuanlage von künstlichen Wasserläufen, Hügeln und Hecken bezwungen und bezähmt werden sollte.
Nach dem sehr interessanten Rundgang im Schloss, konnten die Schülerinnen und Schüler noch den Schlosspark im Rahmen einer Schlossparkrallye erkunden und so die geplanten Wasserläufe und -spiele sowie die Sichtachsen, trotz der Veränderungen im Rahmen der Umgestaltung zu einem englischen Landschaftspark, noch nachvollziehen.
Somit konnte auch ein Stück Regionalgeschichte im Themenfeld Absolutismus erlebt werden, auch wenn das große Vorbild nahe Paris immer eine Reise wert sein wird – vielleicht im Rahmen des Französisch-Austausches.
Wilhelm Uebach
