Seit Beginn des Schuljahres 2024/2025 entsteht an der Heinrich-Grupe-Schule eine besondere Klanglandschaft, die in dieser Form im Altkreis Hofgeismar einzigartig ist. Die Gesamtschule geht mit dem von Gymnasialzweigleiter Dirk Weidmann initiierten Klangwand-Projekt neue, innovative Wege: Im Projektverlauf soll modulartig eine „Klangwand“ entstehen. Hierbei handelt es sich um einen großflächigen Klangkörper mit festen und mobilen Klangelementen, mit dem nach Fertigstellung in allen Jahrgangsstufen und Schulzweigen im Sinne einer Musikwerkstatt bzw. eines Klanglabors kreativ und explorativ gearbeitet werden kann. Installiert werden sollen zu diesem Zweck sowohl Alltagsgegenstände als auch professionelle Musikinstrumente, wobei besonders hervorzuheben ist, dass die Klangwand zum Teil aus alten unbrauchbaren Musikinstrumenten sowie aus ausrangierten Alltagsgegenständen entsteht. Hierdurch wird für das Projekt der sinnvolle „Upcycling-Gedanke“ aufgegriffen: „Aus alt mach neu!“
Durch die angestrebte Vielzahl an Klangkörpern wird eine Fülle an potentiellen Klängen und Tönen entstehen, die unterschiedlich Verwendung finden können. Denkbar ist beispielsweise ein Einsatz der Klangwand im Musikunterricht zur Erarbeitung von Improvisationen, im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht im Rahmen von der Vertonung von Texten oder Filmen oder im Physik- oder NaWi-Unterricht im Zusammenhang mit Experimenten zum Thema Schall und Akustik. Somit entstehen für die Lernenden vielschichtige Möglichkeiten für Projektarbeit und für ein Lernen mit Kopf, Herz und Hand.
Ein erstes prototypisches „Klangwand“-Modul wird derzeit von den Schülerinnen und Schülern der neu gegründeten Klangwand-AG geplant und gemeinsam mit den Mitgliedern eines WPU-Kurses gebaut, weitere Klangwand-Teile entstehen im Schuljahresverlauf. Ganz im Sinne des Gesamtschulgedankens kommen die Lernenden dabei aus unterschiedlichen Jahrgängen und aus unterschiedlichen Schulzweigen. Das fertige Produkt wird vielen zur Verfügung stehen, was bedeutet, dass die Klangwand im fächerübergreifenden Unterricht, in den schulinternen „Kulturpausen“ oder im Rahmen von Schulveranstaltungen sowie in öffentlichen Kontexten (z.B. Stadtfesten, Städtepartnerschaften usw.) genutzt werden kann. Auch schulexterne Gruppen sollen perspektivisch zur Mitarbeit eingeladen werden, sodass die Arbeit an und mit der Klangwand auch über das laufenden Schuljahr hinaus das Potential zu einem echten „Community Project“ hat.
Im Folgenden werden wichtige Meilensteine des Projektes dokumentiert:
09.10.2024:
Schon kurz vor den Herbstferien fühlt es sich wie Weihnachten an: Eine Vielzahl an Sachspenden aus der Bevölkerung hat die Klangwand-AG erreicht und macht ein Sortieren und Inventarisieren erforderlich. Neben klassischen Instrumenten wie Panflöten und Trommeln freuen sich die Schülerinnen und Schüler auch über besondere Schätze, so z.B. über drei große Pfeifen aus einer alten Kirchenorgel.
02.10.2024:
Die Mitglieder der Klangwand-AG besuchen im Rahmen einer Exkursion den Future-Space in Kassel und lernen physikalische Grundlagen zu den Themen Schall und Akustik kennen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bei der weiteren Planung der Klangwand berücksichtigt werden.
25.09.2024:
Das Klangwand-Projekt erhält in der Musikpädagogik Aufmerksamkeit: Im Rahmen des 6. Bundeskongresses Musikunterricht des Bundesverbands Musikunterricht e.V., durchgeführt an der Universität Kassel, wird das Projekt in zwei Praxisworkshops mit Fokus auf sein „Service-Learning“-Potential vorgestellt und erfährt viel positive Resonanz von den Teilnehmenden.
Juni 2024:
Große Freude an der HGS: Die Neumayer-Stiftung wählt für ihr „Projekt:Kultur“ das Klangwand-Projekt der Schule als eines von bundesweite 30 Projekten aus, das im Schuljahr 2024/25 eine finanzielle und ideelle Förderung erfahren soll! Wir freuen uns über diese besondere Auszeichnung und danken für das in uns gesetzte Vertrauen!