Knigge, Allgemeinbildung, Gesundheit: Vielfalt war Programm
Es war gar nicht so einfach, einen Mähdrescher zu bauen. Mehrere Stunden haben Alisha, Salina und die anderen Kinder gebraucht. Am Ende konnte jeder stolz sein eigenes Exemplar vorweisen. Aus Holz, im Modellformat und individuell bemalt. Unter der Leitung von Kunstlehrerin Sabine Krepel hatten sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 der kniffligen Herausforderung gestellt, die einzelnen Bauteile zusammenzufügen. Während viele ihrer Altersgenossen am Girls- und Boys- Day die Berufswelt erkundeten, hatten sie sich für dieses Angebot entschieden.
Seit einigen Jahren findet an diesem Tag an der Heinrich-Grupe-Schule der „Zukunftstag“ statt, an dem die Lehrerinnen und Lehrer die verschiedensten Veranstaltungen rund um Berufe bzw. auf dem Weg zum Beruf anbieten. In diesem Jahr wählten sich rund 200 Schüler der Jahrgänge 5 bis 9 in die verschiedenen Workshops ein. Erfreut zeigte sich Organisatorin Lena Oppermann über die Tatsache, dass die Schüler der Jahrgänge 5 bis 7 den Girls- und Boys – Day nutzten, um eigenständig Betriebe zu erkunden.
Die anderen Schüler konnten sich entscheiden, ob sie eines der Tagesangebote oder zwei verschiedene Workshops besuchen wollten, ob sie in der Schule experimentieren oder auf Exkursion gehen. Sehr positiv bewertete Lehrer Stefan Englich seinen Rundgang durch Grebenstein: Mit 10 Schülern der Jahrgänge 5 bis 7 besuchte er Einrichtungen, in denen die Kinder mehr über Pflege- und Sportberufe erfahren konnten. „Die Schüler zeigten großes Interesse und stellten viele Fragen“, bilanzierte er. Besonders erfreut war er darüber, dass zwei der Schüler später am Tag noch einmal einen Betrieb aufsuchen und in der Praxis zuschauen konnten.
Konkret ging es auch im Chemieraum zu, wo eine Gruppe älterer Schüler unter anderem, angeleitet von Lehrer Uwe Scharrer, mit Destillieren beschäftigt war und sich mit Berufsbildern dieses Zweiges auseinandersetzten. Auf dem gleichen Flur hatten Ruth Neutze und Sascha Thiele ihren Workshopteilnehmern Aufgabenstellungen aus dem Bereich Physik gegeben, die in der Berufswelt zum Alltag gehören. Unter anderem galt es, verschiedene Schaltungen aufzubauen oder Schwerpunkte zu ermitteln.
Mit Instrumentenbau am Beispiel der Gitarre setzte sich dagegen eine Gruppe Jungen unter der Leitung von Besim Bikic auseinander. Der theoretischen Betrachtung folgte am Ende die Einstudierung eines Songs. Für Justin Tagou ein interessantes Angebot: „Ich spiele ein Instrument und wollte mich jetzt über die Gitarre informieren. Mir macht dieser Workshop Spaß.“
Mit der Rückenbelastung bei Büroberufen setzten sich zahlreiche Schüler bei Lehrer Jonathan Kunz auseinander, wieder probten richtiges Verhalten in Vorstellungsgesprächen, erfuhren mehr über Fremdsprachen im Arbeitsalltag, erkundigten sich nach Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten für junge Leute oder testeten ihre Allgemeinbildung.
Gut besucht war der Workshop, den Susanne Lux-Ewinger, unterstützt von Sabine Salzmann, betreute. Sie zeigten jüngeren Schülern, wie man aus alten Kalendern hübsche Verpackungen herstellen konnte. Das stieß auf großes Interesse: Viele Kinder wollten die Vorlagen zu Hause weiter verwenden. Der Großteil der Produkte wird jedoch beim nächsten Lichterfest der Schule zum Verkauf angeboten werden.