Ein Abschied unter „fast“ normalen Bedingungen – Die Schüler*innen der Klassen G10, R10 und H9 verlassen die HGS

Natürlich benötigten die Eltern und Angehörigen einen gültigen Test, um in die Kulturhalle zur Verabschiedung ihrer Kinder zu kommen. Natürlich waren auch nur zwei Personen pro Schüler*in zugelassen und zwei Veranstaltungen mussten es sein, aber sonst hatte man an diesem Freitagnachmittag in der Grebensteiner Kulturhalle das wiederentdeckte Gefühl von Normalität.

Rund 170 Personen konnten Schulleiterin Martina Boye-Griesel und Gymnasialleiter Dirk Weidmann um 15.00 Uhr beim Abschied der zwei Gymnasialklassen begrüßen.

 

Zu zwei unterschiedlichen Songs defilierten die gestylten jungen Menschen der Klassen G10a und G10b geführt von ihren Klassenlehrern Samira Fromm und Christoph Kant unter dem Applaus von Eltern, Freunden und Lehrern in die Kulturhalle ein.

Gymnasialzweigleiter Dirk Weidmann sah den Sinn einer Abschlussfeier im Zurückblicken, im Innehalten und das bis jetzt Erreichte feiern, aber auch im Hinschauen auf das Neue und das Unbekannte. Er bedankte sich bei seinen Lateinschüler*innen, die er vier Jahre gern unterrichtet habe.

Schulleiterin Martina Boye-Griesel erinnerte an zwei nicht ganz leichte Schuljahre, die geprägt durch die Pandemie für alle Schüler*innen besondere Herausforderungen mit sich brachten. Aber, so Boye-Griesel, trotz der besonderen Zeit hätten die jungen Leute die an sie gestellten Anforderungen mit Bravour gemeistert, hätten die Herausforderungen angenommen und seien an ihren Aufgaben gewachsen. Von den 43 Schüler*innen der G10 werden 30 im Schulverbund bleiben. 13 Schüler*innen wechseln an eine weiterführende Schule nach Kassel.

Den Vorsitzenden des HGS Fördervereins Mike Döhne überraschte die große Anzahl an Besuchern, die mit ihrem Kommen den Schüler*innen einen würdigen Abschiedsrahmen böten. Gleichzeitig dankte er allen und wünschte den Schüler*innen Glück und Erfolg für die nächsten Jahre.

Amiee Hoffmann (Geige) und Marie Beutin (K-Board) beide G10a schafften mit ihrem klassischen Vorspiel einen ganz besonders würdigen Rahmen. In der anschließenden Dankesrede ließen Annika Dehmel und Amiee Hoffmann sechs Jahre Revue passieren. Fotos von Klassenfahrten untermalten ihre Ausführungen. Beim abschließenden Film der Klassenlehrerin Samira Fromm blieb kaum ein Auge trocken. Sie wünschte ihren Schülerinnen und Schülern Glück, Zuversicht und Mut für die kommenden Zeit und sie freue sich jetzt schon auf ein Wiedersehen mit ihrer Klasse.

Die G10b, vertreten durch die Schülerinnen Melina Thiele und Louisa Mausehund, nahmen in ihrem Klassenbeitrag die Zuschauer auf eine galaktische Reise mit, in der das Raumschiff „Klasse“ über sechs Jahre die unterschiedlichsten Missionen durchleben musste.

Auf dieser Reise kam sogar der Captain abhanden. Der Klassenlehrer Bastian Koch musste zu Beginn der 9. Klasse durch den neuen „Captain“ Christoph Kant ersetzt werden. Die „Crew“ habe den Wechsel gut verkraftet, so die Ausführungen der beiden Mädchen und die Reise konnte problemlos fortgesetzt werden. Christoph Kant und auch der extra eingeflogene „alte“ Captain Bastian Koch waren sich einig, dass sie die beste Klasse „aller Zeiten“ unterrichten durften.

Zum Schluss wurden die Abschlussbesten der G10er geehrt. Dazu gehörten Leonie Austermühle (1,0), Amiee Hoffmann (1,1) und Jason von Jutzerczenka (1,1).

Pünktlich um 17.00 Uhr füllte sich die Kulturhalle für den Abschied der beiden R10er und der H9er-Klasse zum zweiten Mal. Martina Boye-Griesel konnte von 33 Realschüler*innen 20 zum qualifizierten Realschulabschluss und 13 zum Realschulabschluss gratulieren. Im Schulverbund verbleiben vier Schüler*innen, acht gehen an die Herwig Blankertz Schule und fünf wechseln zu unterschiedlichen Schulen nach Kassel. Einen Ausbildungsvertrag haben 16 Schüler*innen in der Tasche. Hier freute sich Boye-Griesel über die hohe Quote, die zeige, dass der Unterricht und die angebotenen Veranstaltungen zur Berufsorientierung „gefruchtet“ haben.

Aus dem Bildungsgang der Hauptschule wurden 21 Schüler*innen verabschiedet, zehn davon mit einem qualifizierenden Hauptschulabschluss, sieben mit Hauptschulabschluss. Ein Schüler hat den BO im Rahmen seiner inklusiven Beschulung erreichen können und drei Schüler*innen verlassen die Schule mit einem Abgangszeugnis. Einen Ausbildungsvertrag haben drei der Hauptschulabgänger, alle andere streben den Weg an einer weiterführenden Schule an.

Redegewandt und wunderschön authentisch in ihrem rosafarbenen Glitzerkleid mit einem schmückenden Krönchen hielt Shahed Taljabini zusammen mit ihrem Klassenkameraden Ole Eisenhuth die Abschiedsrede für die Klasse H9. Shahed betonte darin die Internationalität ihrer Klasse und begrüßte das Publikum in sechs Sprachen. Beide Schüler*innen berichteten von Freude, von Langeweile, von Spaß, vom Paradies, das alles war in der Schule zu finden. Aber nun sei Schluss und sie hätten „Endlich WJochenende“, was eine Anspielung auf ihren Klassenlehrer Jochen Feuring gekonnt widerspiegelte.

Mit viel Applaus wurde die beiden entlassen. Als beste Schüler*innen im Hauptschulzweig wurden Ole Eisenhuth (1,5), Eleonora Azizovic (1,6) und Weronika Jachura (1,6) geehrt.

Wie holprig eine Busfahrt durch eine Schulzeit sein kann, wie viele Personen ein- und wieder aussteigen müssen, wie aus einem Bus plötzlich zwei Busse mit zwei Busfahrern werden, sich aber trotzdem alles zu einer ruhigen Fahrt entwickeln kann, das trugen Jonas Westermann und Gwenael von Holten für die beiden R-Abschlussklassen vor.

Gekonnt mit Fotos und kurzen Filmen ergänzt, ist ein launiger Vortrag entstanden, der am Schluss mit viel Applaus belohnt wurde. Treu dem Motto: „Das Beste kommt zum Schluss“ trumpften die beiden R-Klassenlehrer Laura Bodden und Andreas Salomon mit ihrem Schlager-Potpourri am Schluss der eineinhalbstündigen Veranstaltung auf und brachten ein sanftes Schunkeln und leises Mitsummen in die Kulturhalle. Sie reisten nicht wie ihre Schüler*innen mit einem Bus durch die Schulzeit, sondern wählten zu jedem schulischen Ereignis einen passenden Schlager aus. So hörte das Publikum von Helene Fischers „Atemlos“ über Peter Maffays „Über sieben Brücken“ bis hin zu Klaus & Klaus` Schunkellied „An der Nordseeküste“. Tosender Applaus am Ende des Vortrages.

Jetzt fehlten noch die Ehrungen der besten Realschüler.  Das waren Sharif Alizadeh (1,4) und Ariadna Villanueva Quispe (1,4).

Martina Boye-Griesel bedankte sich am Schluss der Veranstaltung bei allen Beteiligten und ihr ganz besonderer Dank galt den vielen Helfenden im Hintergrund, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.

RHB