Besuch der DASA – Ausstellung „Arbeitswelten“ mit dem HAUPTSCHULZWEIG
früher: Deutsche Arbeits-Schutz-Ausstellung
Am 04. Mai war es endlich soweit, der Besuch der DASA wurde für die Klassen H7, H8 & H9 endlich Realität. 2x musste die Fahrt leider coronabedingt verschoben werden. Erfreulich war jedoch, dass bis September der Eintritt für die DASA kostenfrei ist, da die Ausstellung mit Einschränkungen leben muss. So kann man die Kantine nicht nutzen & einzelne Teilbereiche sind gesperrt.
Begleitet haben insgesamt fünf AL-Lehrkräfte (z.T. auch in Doppelfunktion als Klassenleitung) sowie unsere UBUS-Kraft Frau Fechner die Fahrt – somit war es zugleich eine Arbeitslehre-Fortbildung in Reinkultur für Frau Gbur, Herrn Lackner, Herrn Lautze, Frau Oppermann & Herrn Feuring.
Rückblick: Vor etlichen Jahren waren Klassen bereits mit Herrn Feuring in der Dt. Arbeitsschutzausstellung – danach ist der Besuch dieses außerschulischen Lernorts leider „eingeschlafen“ – warum auch immer! Darum nun anlässlich seiner Initiative eine Neuauflage – quasi ein Neustart. Aus diesem Grund sind auch die Arbeitslehre-Kolleg*innen der HGS „mit an Bord“ gewesen. Sie sollten sich selbst ein Bild von dieser Ausstellung und deren Inhalten machen. Ab dem kommenden Jahr ist beabsichtigt, dass wir einmal jährlich dieses Angebot fachübergreifend nutzen wollen und … nach Dortmund fahren.
Was ist die DASA? Was macht den besonderen Reiz aus?
Die DASA ist die größte deutsche Arbeitsweltausstellung. Auf stolzen 13.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsentiert die Ausstellung Arbeitswelten von gestern, heute und morgen. Sie ist die eine Dauereinrichtung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und informiert die Öffentlichkeit über die Arbeitswelt, ihren Stellenwert für den Einzelnen und die Gesellschaft sowie über die Bedeutung menschengerechter Gestaltung der Arbeit. Die Begriffe Mensch – Arbeit – Technik markieren das “Spielfeld” der DASA.
Die Arbeitswelten-Ausstellung kann man nicht in drei Sätzen beschreiben, man muss sie be-„greifen“. Das ist natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass die berufliche Arbeitswelt SO vielschichtig und komplex ist, es gibt eben so viele unterschiedliche Branchen … mit ihren individuellen Eigenarten und auch Risiken. Vom Handwerk über die industrielle Fertigung bis hin zu Dienstleistungsberufen – alles dabei. Angefangen bei der Kinderarbeit vor 150 Jahren über die Taktung der Arbeit während der Industrialisierung und der Automatisierung durch Industrieroboter bis hin zur Künstlichen Intelligenz (KI) – alles wird anschaulich und be“greif“-bar gezeigt. KI: Betreten wir das perfekte Paradies oder eine algorithmische Apokalypse? Es geht um klassische Themen wie Ergonomie am Arbeitsplatz (richtiges Sitzen, richtiges Heben), aber auch um Stressfaktoren und allgemeine und besondere Gefahren im Arbeitsleben und im privaten Bereich (Hausarbeit, Hobby, Freizeitsport). Übrigens: Die meisten Unfälle passieren im Haushalt – beim Fensterputzen oder beim Wechseln der Glühbirne auf einer selbstgebauten wackeligen „Leiterkonstruktion“ aus Einzelteilen wie Eimer & Melkschemel.
Ob bei Betriebserkundungen, am Girls`Day-Tag, im Rahmen der Betriebspraktika, im Fachraumunterricht oder bei Klassenfahrten – die Kenntnis um Gefahren und Risiken sind jederzeit und an (fast) jedem schulischen und außerschulischen Ort wichtig.
Es gibt dabei sehr viele Mitmachangebote, sei es auf der Dauerbaustelle, im Kranken- und Pflegebereich oder bei technischen oder sinnlichen Experimenten (Optische Täuschungen). Man kann im LKW-Fahrsimulator üben, kann mit einem echten Gabelstapler virtuelle Lasten bewegen, im Außenbereich live baggern oder auf den Knien liegend Pflastersteine legen. Beeindruckend ist der Arbeitsplatz eines Fluglotsen oder das Cockpit einer Boing bzw. eines Hubschraubers. Man kann sogar in eine Tunnelbaustelle „unter Tage“ gehen oder einen Lärmtunnel durchwandeln. Wie laut sind 40db, leises Blätterrauschen oder der Start eines Flugzeugtriebwerks?
Insgesamt war die Tagestour sehr spannend und informativ. Mit 2:15 Stunden Fahrzeit ist Dortmund gut und schnell zu erreichen und künftig wollen wir die Fahrt regelmäßig durchführen. Die Frage ist nur mit welchem Jahrgang und in welchem Bildungsgang: Normalerweise müsste jeder Schüler/ jede Schülerin der HGS die Arbeitswelten-Ausstellung einmal in seiner/ ihrer Schullaufbahn live miterlebt haben. Da das Angebot so vielschichtig ist, wäre es toll, wenn es nicht nur eine reine Arbeitslehre-Veranstaltung werden würde, sondern wenn sie einen fachübergreifenden bzw. fächerverbindenden Charakter erhalten würde – und zwar mit der Biolehrkraft, mit dem Chemiker/der Chemikerin, der Physiklehrkraft und/oder mit Vertreter*innen des Sportfachbereichs.
Jochen Feuring