Betriebserkundung in der Staatsdomäne Frankenhausen

Blick hinter die Kulissen

Sehr viele Informationen rund um das Thema ökologische Landwirtschaft bekam die Klasse H9 in der Staatsdomäne Frankenhausen bei einer Betriebserkundung in Theorie und Praxis. Zunächst einmal erhielten die Schüler, die die Domäne im Rahmen eines Wandertages besuchte, einen Einblick in die Umsetzung ökologischer Landwirtschaft, welche entscheidende Rolle hierbei beispielsweise die Qualität des Bodens spielt und wie wichtig ein intakter biologischer Kreislauf ist. Nach einem Blick in den Hofladen, in dem viele selbst produzierte Lebensmittel zu kaufen sind, wurde auch in der Praxis deutlich, wie die Kühe vor Ort leben, worauf bei der Hühnerhaltung Wert gelegt wird und wie die Eier mit einer speziellen Maschine nach Größen sortiert werden.

Hierdurch wurde schnell ersichtlich, warum Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft eine andere Qualität haben und der Preis höher sein muss. Im weiteren Verlauf hatten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, im Unterricht vorbereitete Fragen zu stellen, wobei hierbei technologische (z.B. Einsatz von einem Jäteflieger bei der Ernte, Photovoltaik auf fast allen Dächern), soziale (Betriebsrat, der sich bei der betrieblichen Mitbestimmung einsetzt), berufsorientierte (insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit dort, pro Jahr können sechs Auszubildende ihre Lehre beginnen, für die sie mindestens einen Hauptschulabschluss und natürlich Liebe für Natur & Tier mitbringen müssen), betriebswirtschaftliche (der Ertrag liegt ca. 1/3 unter dem der konventionellen Landwirtschaft) und natürlich ökologische Aspekte (momentaner Fleischkonsum liegt bei ca. 60 Kilogramm pro Person und müsste auf ca. 12 Kilogramm reduziert werden, damit eine Klimaverträglichkeit gewährleistet werden kann, vor Ort werden die Tiere nur mit eigenem Futter versorgt etc.)  im Mittelpunkt standen. Die Jugendlichen erfuhren von einer Mitarbeiterin, die die Gruppe betreute, auch, welche Folgen die Wetterphänomene in der Landwirtschaft mit sich bringen. So müssen in den letzten Jahren die Gemüsefelder zum Teil bewässert werden – dies war in den Jahren zuvor nicht notwendig.

Nach der Verabschiedung ging es zu Fuß wieder zurück zur Schule und der Tag wurde mit einem gemeinsamen Grillen und Würsten aus dem Hofladen abgerundet.

Auf diesem Wege möchten wir uns noch einmal recht herzlich bei Frau Weihermann bedanken, die uns ein sehr wichtiges Thema (auch oder insbesondere in Zeiten des Klimawandels) näher brachte!